haarmannhommelsheim

HAARMANNHOMMELSHEIM

„DIE UMRANDUNG DES NICHTS“


„Wie soll man das Nichts denken, ohne daß man automatisch an etwas um dieses Nichts herum denkt?“ Georges Perec

Wie kann man durch Anwesenheit von Klang Raum für das Abwesende erzeugen? Mit einem zentralem Interesse an Loops, layern wir akustische Schichten über- und untereinander. Das Anwesende umrandet das Abwesende. Einzelne Stimmen werden in der Tiefe des Raumes verschattet, Landschaften entstehen. Landschaften, die Platz lassen für Fremdes.

“Es ist heilsam einen Raum für das Fremde bei sich frei zu halten. Das wäre ein Ausdruck der Freundlichkeit, die es auch möglich macht, dass man sich anders wird”, Byung-Chul Han aus “Abwesen, zur Kultur und Philosophie des Fernen Ostens”

“Abwesen” wird als musikalische Strategie erforscht. Christiane Hommelsheim singt und bespielt Klangobjekte, Ralf Haarmann Elektronik und Mandoline. Im Loopgerät verlieren alle Klänge ihre Körperlichkeit, münden in sich selbst, verlassen die Welt der Materie. Töne erscheinen und vergehen, werden zu Klanggeflechten, Klangschatten. Gelegentlich erklingt aus dem Nichts auch ein Satz, der unvollendet als Gedankenmœbel im Raum schwingt, sich im Ohr des Zuhörers weiterspinnt und wieder in die Unschärfe zurückzieht. haarmannhommelsheim erschaffen eine Poesie der Abwesenheit, eine Poesie des Nichts.

“wie eine Tür ohne Haus die noch offen steht”, Inger Christensen aus “Alphabet”

haarmannhommelsheim live:
15.10.2021: Sophienkirche Wuppertal
16.10.2021: Südbahnhof Krefeld